Igels schönstes Weihnachtsfest:
Das spannende Adventskalenderbuch
Der Igel hat am Morgen des 24. Dezember noch so viel zu erledigen: seine Höhle muss festlich geschmückt und das Weihnachtsessen zubereitet werden. Und als wäre das nicht schon genug, fällt dem Igel plötzlich ein, dass er vergessen hat, Geschenke für seine Freunde zu besorgen! Oje! Sofort macht er sich auf den Weg zum großen Weihnachtsmarkt, wo er alles Nötige kaufen kann. Doch wenn man unterwegs ständig in neue Abenteuer verwickelt wird, ist es gar nicht so einfach, alle Besorgungen zu machen. Ob der Igel es wohl noch rechtzeitig zur Bescherung nach Hause schafft?
Diese spannende, aber auch lustige und vor allen Dingen herzerwärmende Weihnachtsgeschichte für Kinder ab 5 Jahren gibt es als wunderbare Buchausgabe in 24 Kapiteln im Kaufmann Verlag, herrlich illustriert mit Bildern von Regine Altegoer, mittlerweile in der 4. Auflage!
Was andere über den Adventskalender sagen
Ein 5***** „Super!“ von Klusi liest für die allererste Kalenderversion des Igels. Offenbar konnte der Igel Klusis Vorfreude auf Weihnachten ein wenig steigern…
Ganz aktuell 5***** auf amazon von Igelmanu: „
Schmunzeln musste ich über die Schimpfworte, die der Igel benutzt, wenn wieder etwas daneben geht. Er hat da ein ordentliches Vokabular, Spinnenpups und Schneckenschleim sind zwei Beispiele.
Fazit: Sehr schönes Adventskalenderbuch, spannend, liebevoll und lustig zugleich.“
Leseprobe
Hier sind die ersten beiden Kapitel, also vom 1. und 2. Dezember:
1. Dezember
Es war still im Wald. Die Nacht war vorüber und die ersten Strahlen der Morgensonne bahnten sich einen Weg zwischen den tief verschneiten Bäumen hindurch. Auf einmal rauschte eine riesige Schneeladung von den Ästen einer Tanne und schlug donnernd auf dem Boden auf. Schschschschschschschsch … RUMMS! Man hörte einen Schrei: „Aaaaahhh!“, eine Tür knallte und dann war es wieder ruhig. Kurz darauf öffnete sich die Tür erneut einen Spalt weit und ein Igel steckte seine Schnauze heraus. „Wurzelfraß und Mäusedreck!“, entfuhr es ihm, als er versuchte, ins Freie zu gelangen. Denn genau vor dem Eingang zu seiner Höhle, zwischen den Wurzeln der alten Tanne, war die Schneelawine gelandet. Nun hatte der Igel größte Mühe, die Tür zu öffnen. Er stöhnte, schob und drückte und schließlich hatte er sie gerade so weit offen, dass er sich mit angelegten Stacheln hinauszwängen konnte. „Wolkenbruch und Stachellaus! Ich hatte doch den ganzen Schnee schon weggeschaufelt heute Morgen. Und jetzt ist er wieder überall.“ Erbost blickte er hinauf in die Äste und vergewisserte sich dabei gleichzeitig, dass nicht noch so eine Schneeladung zu erwarten war. Er wickelte sich seinen Wollschal um den Hals und begann seufzend, den Schneeberg mit einer Schaufel zu beseitigen. „Wo ich doch noch so viel zu tun habe! Ausgerechnet heute! Und bei dieser Kälte!“, grummelte er vor sich hin. Aber als die Arbeit erledigt war, war auch sein Groll gegen den Schnee, die Kälte und den Winter wieder vergangen, und der Igel nahm sich die Zeit, den verschneiten Wald in Ruhe zu betrachten. Er bewunderte die unzähligen Schneepolster auf den Baumrinden, die im Sonnenlicht funkelten. Ganz verzückt war er, als sich ein kleiner Schauer glitzernder Schneekristalle von einem Ast löste und wie Sternenstaub zu Boden schwebte. Um ihn herum erwachte allmählich das Leben und die Tiere des Waldes kamen aus ihren Höhlen, Löchern und Nestern. Hoch oben am Himmel entdeckte er die ersten Vögel, die mit ihrem fröhlichen Gesang den neuen Tag verkündeten. Es war ein besonderer Tag, denn es war der Heilige Abend, der 24. Dezember. Auch die Tiere des Waldes feiern Weihnachten, egal ob groß oder klein, mit Fell oder Federn, mit Tatzen, Krallen, Hufen oder Pfoten, fliegend oder laufend. Der Igel klatschte in die Pfoten: „Ach, ich freu mich so! Endlich ist er da, der schönste Tag des Jahres!“ Er stellte die Schaufel neben den Eingang, ging in seine Höhle zurück und zog die Tür fest hinter sich zu. Seit einigen Jahren wohnte der Igel in der ehemaligen Dachshöhle, die er bei einer Schneckenjagd entdeckt hatte. Sie war ihm eine gemütliche Bleibe geworden und sein größter Stolz. An diesem Weihnachtsfest war sie ihm gleich doppelt wichtig, denn er hatte seine besten Freunde und seine Familie zu sich eingeladen. Er freute sich sehr auf das Fest, aber gleichzeitig machte er sich auch Sorgen, ob er wohl an alles gedacht hatte und alles rechtzeitig fertig sein würde. Es sollte doch ein besonders schönes Fest werden. „Na denn, auf geht’s, Igel!“, machte er sich Mut, warf seinen Schal auf die Kommode und band sich die Küchenschürze um. „Eigentlich kann nichts mehr schiefgehen. Ich habe noch den ganzen Tag für die letzten Vorbereitungen. Und vergessen habe ich auch nichts, glaube ich. Nein, ganz sicher nicht! Das wird ein schönes Fest, ein sehr schönes!“ Er stimmte ein fröhliches Weihnachtslied an und stürzte sich in die Arbeit.
2. Dezember
Der Igel hatte gerade begonnen, Vanillekipferl zu formen, da klopfte es an die Tür. „Huhu! Ich bin’s, Eule. Zeit aufzustehen, Igel. Heiligabend ist da!“, rief es durch die geschlossene Tür. „Die Tür ist offen. Komm rein!“, antwortete der Igel. „Du bist schon auf?“, fragte die Eule ganz verwundert, während sie sich den Schnee aus den Federn plusterte. „Ja, was denkst du denn? Ich muss unser Fest vorbereiten, hast du das vergessen? Es soll doch alles besonders schön werden.“ „Und du bist ganz von alleine aufgestanden?“ Die Eule blickte den Igel ungläubig an. Bisher musste der Igel nämlich zu Weihnachten immer von seinen Freunden, die keinen Winterschlaf halten, geweckt werden. Denn der Igel war ein leidenschaftlicher Winterschläfer und nicht leicht zu wecken. „Ich bin gestern schon aufgestanden. Ganz alleine! Gut, ich gebe zu, dass ein wenig Glück im Spiel war.“ Der Igel musste grinsen: „Kennst du den Wecker meines Großvaters? Der macht ein grässliches Geräusch, sage ich dir. Und gestern früh hat er mich aus dem schönsten Traum gerissen. Ich habe mir die Bettdecke bis über beide Ohren gezogen, aber er hat einfach nicht aufgehört. Da habe ich ihn genommen und gegen die Wand geworfen. Dummerweise habe ich dabei mit der Pfote die Halterung meines Bücherregals über dem Bett heruntergerissen. Die Bücher sind auf mich gestürzt und ausgerechnet das dicke Kochbuch flog mit Wucht bis in den Kamin, wo noch die Asche vom Herbst lag. Krötenbein und Spinnenpups, die Rußwolke hättest du sehen sollen! Ich konnte mir gar nicht so schnell die Bettdecke über den Kopf ziehen, da war die Wolke schon überall und ich pechrabenschwarz.“ Die Eule musste lachen.
„Und seitdem bin ich wach wie drei junge Streifenhörnchen.“ „Na, dann kann ich ja wieder gehen“, meinte die Eule und sah sich noch kurz in der Höhle um, die der Igel schon mit allerlei Kiefernzapfen, roten Beeren, Misteln, Tannenzweigen und Schleifen geschmückt hatte. „Bis später!“, rief ihr der Igel hinterher und widmete sich wieder seinen Vanillekipferln. Als das Blech voll belegt war, wechselte er an den Herd. Bald brutzelte und dampfte es überall um ihn herum. Es kochte und zischte, blubberte und brodelte. Vier Töpfe standen gleichzeitig auf den Herdplatten. Über dem Kaminfeuer hingen Kessel mit Soßen und Suppe und im Ofen war ein Blech mit Honigkuchen. Auf den Tischen türmten sich Teller mit Früchten und Puddings, Tassen mit Schokolade, Sahne und Cremes, Schüsseln mit Milch, Mehl, Eiern, Zucker und Zimt. Der Igel lief hin und her, probierte hier und rührte dort, nahm das vom Herd, tat dies in den Ofen und trällerte fröhlich Weihnachtslieder vor sich hin. In Gedanken war er schon ganz bei dem bevorstehenden Fest. „Zur Begrüßung gibt es heißen Apfelpunsch. Zu Bratäpfeln mit Marzipan und Honig setzen wir uns dann an den Kamin und lauschen der Geschichte, die die Eule vorlesen wird. Anschließend singen wir Weihnachtslieder und dann beginnt das große Festmahl mit all den Leckereien und Speisen. Nach dem Essen können sich die Kleinen vor der Bescherung noch ein wenig …“ Der Igel blieb wie angewurzelt stehen. „Bescherung! Bescherung???“ Er schlug sich an die Stirn. „Bescherung! Du liebe Güte, die Geschenke!!! Ich habe die Geschenke vergessen, Hagelkorn und Donnerschlag! Dabei wollen wir uns dieses Jahr doch alle etwas schenken.“ Natürlich brauchte er noch Geschenke! Aber wie sollte das gehen? Es war doch noch nichts fertig und so viel noch zu tun! Hatte er also doch wieder etwas vergessen!
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags Ernst Kaufmann, Lahr.